Über die Fachstelle

Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung ist zentrale Ansprechpartnerin zum Thema Vielfalt. Wir haben zum Ziel, Unternehmen, Vereine, Verbände, Einrichtungen, wissenschaftliche Institutionen, Parteien und andere Organisationen, unabhängig ihrer Größe, auf dem Weg der Interkulturellen Öffnung zu begleiten. Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung ist seit 2013 eine eigenständige Einrichtung des AWO Regionalverbandes Mitte-West-Thüringen e.V..

Die Fachstelle berät ressourcenorientiert, praxisnah und partizipativ. Wir unterstützen Sie durch maßgeschneiderte Angebote. Ihre Zufriedenheit und nachhaltige Lösungen bestimmen unser Handeln. Wir stehen in engem Kontakt zu relevanten lokalen und bundesweiten Akteur*innen und sind thüringen- und deutschlandweit tätig. Erfahren Sie mehr zur Fachstelle:

Fachliche Verortung

Unter dem Begriff „Interkulturelle Öffnung“ verstehen wir einen Entwicklungsprozess in Organisationen. Ziel ist es, Barrieren aufzudecken und abzubauen, um Teilhabe für alle Menschen zu ermöglichen¹.

Zentrale Aufgaben sind dabei²:

  • Teilhabe strukturell in Leinbilder, Konzepten, Selbstverständnis, Personalpolitik verankern
  • Mitarbeiter*innen aus- fort- und weiterbilden
  • Haltungen und Wertungen reflektieren
Was heißt Interkulturelle Öffnung?
Barrieren treffen gerade die Gruppen stärker, die in unserer Gesellschaft durch ungleiche Machtverhältnisse benachteiligt sind. Dabei werden Personen von anderen z. B. über Geschlecht, Hautfarbe, Sprache oder Religion markiert und zu Gruppen zusammengefasst. Oft werden diesen Gruppen dann positive und/ oder negative Eigenschaften zugeschrieben und sie werden unterschiedlich behandelt. Dies führt dazu, dass manche Gruppen im Alltag benachteiligt werden und andere Privilegien erfahren – privat, beruflich und gesellschaftlich.

Interkulturelle Öffnung setzt hier an, um bestehende Ungleichheiten abzubauen. Interkulturalität heißt für uns, dass sich Menschen miteinander austauschen und dabei Neues aushandeln³. Oft wird mit dem Begriff „Kultur“ die geografische Herkunft einer Person assoziiert. „Kultur“ ist für uns jedoch mehr als das. Jede Person ist Teil verschiedener „Kulturen“ (z. B. Familie, Freundeskreise, Sportverein, Unternehmen usw.), die sie prägen und die sie wiederum prägt. „Kulturen“ verändern sich demnach ständig und sind nicht klar voneinander abgrenzbar.

¹vgl. Schröer, Hubertus: Interkulturelle Öffnung und Diversity Management. Eine Expertise im Auftrag von anakonde GbR. 2007. Vgl. Schröer, Hubertus/ Handschuk, Sabine: Interkulturelle Orientierung und Öffnung von Organisationen. 2002.
²vgl. Kapalka, Annita/Mecheril, Paul: »Interkulturell«. Von spezifisch kulturalistischen Ansätzen zu allgemein reflexiven Perspektiven. In: Mecheril et al. Migrationspädagogik (S. 77-98). 2010.
³vgl. Bolten, Jürgen: Einführung in die interkulturelle Wirtschaftskommunikation. 2015.

Als Fachstelle Interkulturelle Öffnung reflektieren wir regelmäßig unsere Haltung, unser Kulturverständnis und unsere Arbeitsweise:

Unsere Haltung
  • Teilhabe: Die kulturelle, berufliche und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen in unserem Wirkungskreis ist Ziel unseres Handelns. Wir beraten und begleiten Organisationen, Institutionen und Unternehmen darin, Barrieren abzubauen und Angebote zu öffnen.
  • Demokratische Werte: Wir stehen für Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit.
  • Offenheit: Wir sind allen Menschen gegenüber offen. Egal, wer sie sind, woher sie kommen oder wie sie leben.
  • Wertschätzung: Wir stehen für ein respektvolles Miteinander. Wir nehmen unser Gegenüber ernst und kommunizieren auf Augenhöhe.
  • Selbststärkung: Wir fördern eigenverantwortliches Handeln. Jeder Mensch hat individuelle Ressourcen und Potentiale, die wir sichtbar machen und stärken.
Unser Kulturverständnis
  • Kultur: Das Zusammenleben von Menschen formt Kultur. Kultur ist für uns mehr als geographische Herkunft. Menschen unterscheiden sich durch Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, ethnisch-politische Zugehörigkeit, Religion, geistige und körperliche Fähigkeiten, aber auch durch noch viel mehr als das. Gleichzeitig verbindet uns vieles miteinander. Durch Kommunikation und Interaktion verändert sich Kultur ständig.
  • Interkulturalität: Interkulturalität heißt für uns, dass Menschen miteinander in Austausch treten und dabei etwas Neues entsteht. Wir fördern diesen Dialog und unterstützen den Prozess.
Unsere Arbeitsweise
  • Vernetzung: Zusammen erreichen wir mehr. Wir vernetzen und kooperieren mit Organisationen, Institutionen und Unternehmen.
  • Kooperation: In der Zusammenarbeit orientieren wir uns an Wünschen und Bedarfen unserer Partner*innen. Gemeinsam erarbeiten wir individuelle Lösungen.
  • Qualitätsorientierung: Wir sichern Qualität und Innovation. Deshalb leben wir ein aktives Verbesserungs- und Beschwerdemanagement, kritische Reflexion und individuelle Weiterbildung.
  • Gesellschaftliche Verantwortung: Gesellschaft verändert sich. Wir gestalten die Veränderung aktiv mit.

Team & Karriere

Die Mitarbeiter*innen der Fachstelle haben mehrjährige Erfahrung in der Beratung von Organisationen, Durchführung von interkulturellen Workshops oder Prozessbegleitungen.

Maria Brückner / Einrichtungsleiterin

Maria Brückner leitet die Fachstelle seit 2019. Neben ihrem Studium der Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Soziologie (M.A.) erwarb sie ein universitäres Zertifikat in der pädagogischen Organisationsberatung. Durch ihren mehrjährigen Auslandsaufenthalt in England und ihre Tätigkeit in der Migrationsberatung kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und gestaltet Seminare sehr praxisnah.

Agnes Steinmetzer / Stellvertretende Leitung

Agnes Steinmetzer studierte Psychologie (B.Sc.) und interkulturelle Psychologie (M.Sc.) und absolvierte die universitären Zusatzausbildungen „Interkulturelle Kompetenz“ und „Interkulturelle Trainerin“. Seit 2017 begleitet sie in der Fachstelle Interkulturelle Öffnung diverse Einrichtungen in vielfalts- und diskriminierungssensiblen Öffnungsprozessen. Als Fachberatung im Projekt „Vielfalt vor Ort begegnen“ begleitete sie die letzten Jahre schwerpunktmäßig die interkulturelle Öffnung von Kindergärten.

Anna Heinrich / Fachberaterin Vielfalt

Anna Heinrich studierte Lehramt für Gymnasien (Mathematik/Latein) in Jena und Kindheitspädagogik (B.A.) in Freiburg. Anna Heinrich arbeitete danach mehrere Jahre in einer Stuttgarter Kindertageseinrichtung mit Kindern und Erwachsenen aus unterschiedlichen Lebenslagen zusammen. Im Thüringer Modellprojekt „Vielfalt vor Ort begegnen“ begleitet Anna Heinrich als Fachberatung elf Einrichtungen. Im Jahr 2022 absolvierte Anna Heinrich eine systemische Coach-Ausbildung.

Maria Bitar / Mitarbeiterin

Frau Bitar studierte im Bachelor Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen. Seit September 2022 arbeitet Sie bei der Fachstelle Interkulturelle Öffnung. Während diverser Auslandsaufenthalte hat sie unter anderem Fortbildungen zu Themen der Integration in der sozialen Arbeit und innerhalb sozialer Organisationen absolviert. Weiterhin profitiert sie von ihrer mehrjährigen Tätigkeit in der Jugendsozialarbeit, in der sie gezielt an qualitativen Prozessen im Bereich Kultursensibilität und Diversität mitarbeitete.

Antje Schlemmer / Mitarbeiterin

Antje Schlemmer arbeitete als Dipl. Sozialpädagogin/-arbeiterin (FH) über 10 Jahre in den Bereichen nachhaltige Arbeitsmarktintegration, begleitete interkulturelle Austausche sozialpädagogisch und koordinierte transnationale Mobilitätsprojekte für Menschen mit geringeren Chancen in Europa. Durch ihre zweijährige Tätigkeit als zertifizierte EURES-Beraterin bringt sie Wissen zu den Themen kultursensible Einarbeitung und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung mit. Ihre Weiterbildung als Xpert Culture Communications Skills Trainerin schloss sie 2023 erfolgreich ab und ist seit September 2023 Teil des Teams der Fachstelle.

Maria Rohde / Fachberaterin Vielfalt

Maria Rohde studierte Evangelische Religionspädagogik (Diplom) in Moritzburg und Bildungswissenschaft (Master of Arts) in Magdeburg. Sie arbeitete als Dozentin in der beruflichen Erwachsenenbildung und bildete Erzieherinnen und Erzieher aus. Ihrem Interesse für systemisches Denken ging sie in der Weiterbildung in NLP sowie in systemischer Beratung nach. Im Thüringer Modellprojekt „Vielfalt vor Ort begegnen“ begleitet Maria Rohde als Fachberatung 14 Kindertageseinrichtungen.

Tina Czada / Mitarbeiterin

Tina Czada studierte Interkulturelle Europa-Studien (M.A.) und Medien und Kommunikation (B.A.) und absolvierte die Zusatzausbildungen Mehrsprachigkeitsberatung und Internationale Handlungskompetenz. Sie studierte und arbeitete in Deutschland, Frankreich, Ecuador und Norwegen. In der Fachstelle Interkulturelle Öffnung arbeitet sie mit den Schwerpunkten interkulturelle Prozessbegleitung und Mehrsprachigkeit. Neben ihrer Tätigkeit in der Fachstelle lehrt sie an der Universität Regensburg im Zusatzstudium Mehrsprachigkeitsberatung.

Sprachenschätze des Teams:

Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch, Swahili

Sowie zahlreiche Grundkenntnisse in Niederländisch, Latein, Tschechisch, Chinesisch, Japanisch, Thai und Ungarisch.

Zudem sind wir fließend in Gestik (sprachenabhängig), Mimik und Betonung (nonverbale und paraverbale Kommunikation)!

Karriere

Wir bieten Praktika für Studierende der Fachrichtungen Interkulturelle Kommunikation, Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Sozialwissenschaften u. Ä. und betreuen Masterarbeiten und studentische Projekte zu diversen Themen. Wir freuen uns über Ihre Bewerbung.

Sie suchen eine neue Arbeitsstelle? Hier finden Sie die aktuellen Stellenausschreibungen des AWO Regionalverbandes Mitte-West-Thüringen e.V.

Wir werden unterstützt und gefördert.

Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung wird durch diverse Fördermittelgeber unterstützt. Sie führt und führte zahlreiche Projekte zum Thema Vielfalt durch:

Vielfalt leben! Interkulturelle Öffnung in Thüringer Verwaltungen (2021-2022)

Begleitung zweier Thüringer Kommunen bei ihrem Prozess der interkulturellen Öffnung. Gefördert durch den Freistaat Thüringen.

Pflege Interkulturell – Interkulturelle Öffnung in der Gesundheits- und Krankenpflege (2020-2022)

Unterstützung der Thüringer Gesundheits- und Krankenpflege bei interkulturellen Öffnungsprozessen: Seminare, fachliche Beratung und Begleitung. Gefördert durch den Freistaat Thüringen.

EVA² - Erfolgsfaktor Vielfalt durch Begegnung und Sprache (seit 2012)

EVA² – Erfolgsfaktor Vielfalt durch Begegnung und Sprache: Begleitung von Organisationen zur interkulturellen Öffnung in Jena sowie in angrenzenden Kommunen. Dieses Projekt ist ein Anschlussprojekt und wird gefördert seit 2012. Gefördert durch den Freistaat Thüringen und die Stadt Jena.

Denk Bunt – Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit (seit 2018)

Workshops zum Thema Vielfalt und Mehrsprachigkeit für Beratungseinrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten. Gefördert durch Denk Bunt – Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit (seit 2018).

KIDS4ALLL – Key Inclusive Development Strategies for LifeLongLearning (2021-2024)

Unter dem Motto „Children are our future – Education is theirs!“ möchte KIDS4ALLL einen (digitalen) Raum des Lernens entstehen lassen und mit dem Buddy-System die Verwirklichung von Inklusion vorantreiben.

Vielfalt vor Ort begegnen (2021-2023)

Begleitung von insgesamt 25 Kindergärten in Thüringen, gemeinsam mit der FH Erfurt. Wir unterstützen die Einrichtungen dabei, Kinder, Eltern und auch Teams in ihrer Vielfalt wahrzunehmen und ein Ort zu sein, an dem alle gleichermaßen Teil sein und Teil haben können.

SPIEL MIT! (2016- 2019)

Interkulturelle Öffnung in Thüringer Sportvereinen und -verbänden. Gefördert durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat im Rahmen des Bundesprogramms Zusammenhalt durch Teilhabe.

Servicestelle Pflege, Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ (2014-2018)

Interkulturelle Öffnung in Thüringer Pflegeeinrichtungen. Dieses Projekt war ein Anschlussprojekt und wurde gefördert seit 2014. Gefördert durch: Bundesministerium für Arbeit und Soziales. In Kooperation mit: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesagentur für Arbeit.

Aktuell wird die Fachstelle unterstützt durch:

Die Fachstelle Interkulturelle Öffnung ist eine Einrichtung des: